Weihnachtsgeschenke nähen Teil 2: Laufradtasche

Von Eva Rohwer | 23. November 2019 |

Weiter geht’s mit unserer Serie “Weihnachtsgeschenke nähen”! Wir stellen dir Nähprojekte vor, die besonders schnell und einfach umzusetzen sind, trotzdem ordentlich was hermachen und sich damit prima als Geschenk eigenen.

Heute haben wir ein Tutorial fürs Nähen einer Laufradtasche für euch vorbereitet!

Über so eine schicke und individuelle Tasche freuen sich alle kleinen Laufradfahrer, denn sie ist wunderbar praktisch! Die Kleinen können darin Fundstücke aus der Natur verstauen und haben trotzdem beim Fahren die Hände frei. Praktisch zum Beispiel beim Kastaniensammeln im Herbst. Im Winter landen vorübergehend mal die Handschuhe darin, wenn unterwegs ganz dringend eine Katze gestreichelt werden muss. Im Frühling möchte das Lieblingskuscheltier mit auf Laufradtour kommen und im Sommer vielleicht ein kleiner Snack für ein Picknick auf dem Spielplatz.

Wie wird so eine Laufradtasche denn nun genäht? Das ist wirklich ganz einfach, die folgende Nähanleitung verrät euch in einer mit vielen Schritt-für-Schritt-Bildern, wie es funktioniert.

Welche Zutaten braucht man für eine selbstgenähte Laufradtasche?

Zwei farblich gut zusammenpassende Stücke Stoff (Maße: 30 x80 cm)
Vlieseline H250 oder wahlweise Volumenvlies
Nähgarn
Papier

Als Stoffe habe ich den Bio Popeline Zwerge und den Bio Popeline Apfelgrün ausgewählt.

Zunächst “bastelt” ihr euch ein Schnittmuster. Dafür braucht ihr zwei Stücke Papier, das erste ist für die Tasche und hat die Maße 16 cm (15 cm + 1 cm Nahtzugabe) x 22 cm. Hier auf dem Bild seht ihr, wie das Ganze aussieht:

Ihr schneidet mithilfe dieses Schnitt-Teils jeweils den Außenstoffe und den Innenstoff der Tasche jeweils doppelt zu. Fügt dabei bitte eine Nahtzugabe von ca. 1 cm zu.

Anschließend schneidet ihr den Stoff für die Lenker zu, ebenfalls mit Nahtzugabe.

Zusätzlich müsst ihr anschließend noch die Vlieseline zuschneiden, einmal für den Hauptstoff der Tasche und einmal für die Lenker. Die Vlieseline schneidet ihr OHNE Nahtzugabe zu.

Diese Zuschnitte müssten jetzt vor euch liegen:

Wir machen direkt mit den Lenkern weiter und bereiten sie wie folgt für das Nähen vor:

Im ersten Schritt bügelt ihr das Stück Vlieseline auf. Dann faltet ihr die langen Seiten mittig (s. Bild) und bügelt anschließend einmal drüber.

Nun näht ihr die rechts auf rechts gefalteten Lenker an einer kurzen und einer langen Seite mit dem “normalen” Steppstich (Geradstich) eurer Nähmaschine zusammen. Anschließend schneidet ihr die Nahtzugaben bis auf wenige Millimeter zurück (s. Foto). Achtung: nicht in die Naht schneiden!

Wenn das geschafft ist, könnt ihr die Lenker auf rechts wenden. Da sie vom Wenden eventuell etwas zerknittert sind, bügelt einfach nochmal drüber und steppt die Ränder im Anschluss knappkantig von rechts einmal rundherum ab:

Nun geht es mit den Taschen-Zuschnitten weiter: verstärkt zunächst den Außenstoff ebenfalls mit Vlieseline. Dabei bleiben die Ränder genau wie bei der Lenkern frei. Dann näht ihr Hauptstoff und Futterstoff jeweils an zwei kurzen und einer langen Seiten mit dem Steppstich eurer Nähmaschine zusammen. Die Nahtzugaben schneidet ihr anschließend bis auf wenige Millimeter zurück.

Nun legt ihr das (noch nicht gewendete!) Innenfutter so vor euch hin, dass eine der beiden genähten Ecken zu euch zeigt:

Nun messt ihr von der Spitze entlang der Naht 3 cm ab und markiert euch diese Stelle mit einer quer gesteckten Stecknadel. Wir wollen diese Ecke gleich abnähen. Deswegen ist es hilfreich, auf Höhe der 3 Zentimeter mit einem Stift oder Schneiderkreide eine Linie zu ziehen, an der ihr euch beim Nähen orientieren könnt.

Nun geht es an die Nähmaschine und ihr näht mit einem einfachen Steppstich entlang der eben eingezeichneten Linie:

Jetzt könnt ihr die abgenähte Ecke einfach abschneiden. Dasselbe macht ihr auch mit der zweiten Seite: 3 cm abmessen und anzeichnen, abnähen und abschneiden!

Nun nehmt ihr euch den Außstoff vor und erledigt dieselben Schritte: 3 cm anzeichnen, Ecken abnähen und abschneiden:

So sollte dein Nähergebnis jetzt aussehen – wie durch Zauberei wurde aus “flach” durch das Eckenabnähen “3D”:

Nun nehmt ihr euch die beiden auf links gedrehten Taschen vor (zu Demonstrationszwecken war der Außenstoff auf dem letzten Bild schon auf rechts gedreht). Ihr messt bei beiden Taschen am oberen Rand 1 cm Nahtzugabe ab, steckt auch diese wie auf dem Bild zu sehen fest und bügelt anschließend einmal vorsichtig über die gerade gefalteten Kanten.

So sieht es dann auf rechts gedreht aus:

Nun einmal tief Luft holen, denn jetzt kommt der entscheidende Teil: wir fügen Haupt- und Futterstoff zusammen! Dafür stecken wir wie auf dem Bild zu sehen Hauptstoff und Futterstoff links auf links zusammen:

Für die Profis unter euch: ja, natürlich könnt ihr auch rechts auf rechts stecken und nähen (ohne umgebügelte Kanten natürlich!). Bei dieser Methode müsst ihr eine Wendeöffnung im Futterstoff lassen, die ihr im letzten Schritt mit einem Leiterstich schließt.

Aber nun zurück zur Links-auf-Links-Methode: wie bekommen wir nun die Henkel an die Tasche? Ganz einfach: ihr steckt sie mit den offenen Kanten nach unten zwischen Haupt- und Futterstoff fest. Damit das Ganze später symmetrisch aussieht, markiert ihr euch die Mitte der Oberkante mit einer Stecknadel:

Hier ist der eine Lenker schon festgesteckt:

Und hier der zweite:

Nun näht ihr einmal rundherum an der oberen Kante entlang. Dafür könnt ihr wie im Bild einen Zierstich verwenden, aber auch ein normaler Zickzack-Stich ist möglich: